Seit mehreren Jahren wird das Storchennest auf dem Biberacher Hospital von einem Storchenpaar angenommen. Leider war die Brut nicht in allen Jahren erfolgreich. Die Aufzucht der Jungtiere wird immer schwieriger: Die stadtnahen Nahrungsgebiete werden zunehmend bebaut. Das Gewerbegebiet in Ummendorf wurde in den letzten Jahren erweitert und soll noch größer werden; durch die Nordwestumfahrung sowie das neue Gewerbegebiet am Flugplatz sind weitere Gebiete weggefallen. Das geplante interkommunale Industriegebiet im nördlichen Risstal sowie die diversen angestrebten Straßenbauprojekte bedeuten eine weitere Reduzierung der Nahrungsgebiete für die Störche.
Noch ist das Treiben im Nest dank der städtischen Webcam zu beobachten.
Informationen zu den Störchen in der Region der vergangenen Jahre finden sie hier:
Das Biberacher Storchenpaar hatte sich den Winter über die ganze Zeit in der Nähe aufgehalten. Nun ist das Nest auf dem Hospital wieder belegt und ünf Eier sind zu sehen. In diesem Jahr gibt es laut Storchenbeauftragter des RP Tübingen 10-20% mehr Storchenpaare in der Region als letztes Jahr. Wie der NABU Biberach die Störche beobachtet erfahren Sie
Seit 17.5. scheint ziemlich klar, dass aus den Eiern keine Jungen schlüpfen würden. Ein Storch stand längere Zeit im Nest, stocherte im Gras der Nestmulde herum und blieb längere Zeit stehen, ohne sich wieder zum Brüten zu setzen. In der Nestmulde sind keine Eier mehr zu erkennen. Was wirklich passiert ist ist unklar. Laut Ute Reinhard, der Storchenbeauftragten des Regierungspräsidiums in Tübingen, sind in einigen Nestern in Oberschwaben die früh gelegten Eier durch die kalte Witterung so stark abgekühlt, dass die Embryonen wohl erfroren sind. Ob das auch für das Biberacher Brutpaar zutrifft, oder ob andere Faktoren eine Rolle spielten – man kann nur spekulieren.
17.5.2013 Nun scheint es sicher zu sein, in diesem Jahr wird es keine Jungstörche in Biberach geben. Was genau passiert ist ist unklar. Möglicherweise hat die kühle Witterung wie auch bei anderen Störchen in Oberschwaben zu einem Auskühlen der Eier geführt....
15.5.2013 eigentlich sollten die Jungstörche langsam geschlüpft sein...
9.5.2013 Nun ist es bald so weit. Es kann nicht mehr lange dauern, bis die jungen Störche schlüpfen.
17.4.2013 Im Nest sind vier Eier sichtbar. Die Störche brüten fleißig. Etwa alle halbe Stunde werden die Eier vom Elterntier gewendet.
Es wird dauern, bis in Biberach wieder Störche schlüpfen: Vier Eier hatte Martin Rösler vom Naturschutzbund im Storchennest auf dem Spitaldach entdeckt. Doch vor einigen Tagen hat das Storchenpaar die Brut aufgegeben.
Weshalb die Störche die Eier nicht mehr umsorgen, wissen weder Rösler noch die Storchenbeauftragte des Regierungspräsidiums Tübingen, Ute Reinhard. Laut Reinhard könnte es einen Kampf gegeben haben, zum Beispiel mit fremden Störchen, denen ein Nest fehlt. „Oder die Baustelle hat die Störche gestört.“
Ein Teil des Spitaldachs wird gerade saniert. Laut Reinhard könnten sich die Störche gefährdet fühlen, wenn ein Kran übers Nest schwenkt. Beim für die Sanierung zuständigen Hochbauamt erfuhr man aber erst gestern von diesem Problem. „Wir haben keine Naturschutzauflage zu Störchen bekommen, sondern nur für den Schutz von Fledermäusen“, sagt Amtsleiter Siegfried Kopf. Die Baustelle liegt allerdings ein Stück vom Storchennest entfernt. Kopf meint, dass der Kran dem Storchennest daher nicht sehr nahe kam.
Eigentlich sollten die Bauarbeiten im April abgeschlossen sein. Doch bereits bei einer Sitzung des Hospitalrats im Dezember hatte Kopf erklärt, dass das Dach viel stärker beschädigt ist, als ursprünglich vermutet. Zum Teil werde die Dachkonstruktion nur von der Tapete zusammengehalten, sagte er damals. Nun wird mit einem Ende der Bauarbeiten für den August gerechnet.
Laut Reinhard könnten die Störche bis Mitte Mai neue Eier legen und eine weitere Brut beginnen. „Sehr wahrscheinlich ist das aber nicht“, sagt die Storchenbeauftragte. In den vergangenen vier Jahren haben Biberacher Störche zwei Mal Jungtiere aufgezogen. Zweimal hatten sie mit ihrer Brut keinen Erfolg.
Text vom 3. Mai:
Heute sind die ersten Storchenküken auf dem Biberacher Spitaldach geschlüpft. „Man braucht etwas Geduld, wenn man Papa und Mama Storch unter’s Gefieder spicken will“, erzählt Martin Rösler vom
NABU, „so etwa 20 bis 30 Minuten dauert es, bis sie sich erheben und nach den Eiern bzw. Jungen schauen.“ Heute war es so weit – statt der 5 Eier konnte Rösler deutlich zwei kleine Köpfchen
erkennen, die sich hin- und her bewegten. „Spannend wird es in den nächsten Tagen, zu beobachten, ob tatsächlich 5 Junge schlüpfen. Und für die Storcheneltern kommt dann eine stressige Zeit –
fünf hungrige Schnäbel wollen gestopft sein“. Die Natur hat es bei Familie Storch so eingerichtet, dass immer zuerst das kräftigste Junge gefüttert wird, die anderen müssen warten. Ist genügend
Nahrung vorhanden, werden alle satt. Wird es eng, verhungern die schwächeren Jungen. Das kommt uns brutal vor, doch auf diese Weise ist gewährleistet, dass bei unzureichender Futterversorgung
wenigstens einige Junge überleben. Darwin beschreibt dieses Prinzip als „survival of the fittest“.
Hoffen wir, dass in diesem Jahr gutes Wetter und optimale Futterversorgung den Storcheneltern hilft, möglichst viele Junge großzuziehen.
März 2010:
Im Storchennest sammelte sich Wasser (bzw. Eis), deshalb wurde das Nest mit Hilfe der Feuerwehr und der Strochenbeauftragten Frau Reinhard gesäubert. Das Nest war mit Hackschnitzeln ausgelegt, diese hatten sich verdichtet und zusätzlich wurde von den Störchen auch Erde usw. eingetragen. Der Inhalt der Nestmulde wurde deshalb entfernt und durch Obstbaumschnitt ersetzt. Dieser gewährleistet nach neueren Erkenntnissen über längere Zeit eine ausreichende Drainage.
April 2010
Am 4. April konnte man im Nest zwei Eier erkennen, am 6. April drei Eier.
Mai 2010
Leider auch in diesem Jahr wieder keine erfolgreiche Storchenbrut in Biberach. Schon Mitte Mai waren alle drei Küken wohl wegen der nass-kalten Witterung eingegangen.
2009: Wie schon in den Jahren zuvor verbrachte das unberingte Biberacher Storchenpaar den Winter wieder bei uns.
Wer ins Storchennest sehen will, braucht nicht mehr auf den benachbarten Kirchturm zu steigen, sondern kann dies ganz bequem von zu Hause aus am Computer tun. Eine webcamera beobachtet nämlich
genau das Geschehen. Beim Besuch dieser Internetseite konnte am 5. April erstmals das regelmäßige Bebrüten eines Geleges festgestellt werden; zu diesem Zeitpunkt lagen zwei Eier im Nest, sodass
mit dem Schlupf der ersten beiden Küken am 7. Mai zu rechnen ist. Wieviele Eier tatsächlich bebrütet werden, ist auf dem von der Kamera gelieferten Bild nicht genau zu erkennen. Ein Blick vom
Kirchturm soll demnächst Klarheit bringen.
Derzeitige Lage: 5 Eier lagen im Nest, Brutbeginn war Anfang April, am 7. Mai war mindestens 1 Junges geschlüpft, am 8. Mai hatte es den Anschein, als seien 3 Köpfchen zu sehen. Morgen klettere ich wieder auf den Kirchturm, um einen exakteren Einblick zu erhalten, denn die webcam ist zum einen derzeit außer Betrieb, zum anderen sind die Bilder, die sie liefert, nicht scharf genug für sichere Aussagen.
Eine traurige Nachricht: am 19. Mai war Martin Rösler wieder auf dem Kirchturm und musste feststellen, dass das Storchennest leer und verlassen ist. Alle Jungen sind tot… über die Ursachen kann
man nur spekulieren.
Auf jeden Fall wird es unter diesen Bedingungen leider keine Beringung und kein “Storchenfest” geben - in diesem Jahr.
Hoffen wir auf einen besseren Bruterfolg in 2010!
Artikel aus der Schwäbischen Zeitung vom 17. Mai 2008
Das Storchenpaar auf dem Dach des Biberacher Museums zieht vier Junge groß. In Schemmerberg liegen drei Eier im Nest, in Schemmerhofen sind Junge geschlüpft, aber die Zahl ist noch nicht klar, und auch in Ummendorf brüten Störche, aber noch ohne erkennbares Ergbnis.
In Biberach hat Martin Rösler vom NABU vor knapp zwei Wochen erstmals Nachwuchs im Storchennest feststellen können : Eine Eischale lag am Nestrand, und nachdem sich er brütende Storch erhob, war klar : drei kleine Storchenjungen waren im Nest zu erkennen - klein , grau und hungrig. Sie wurden mit Nahrung aus dem Kropf gefüttert. Bei einem weiteren Kontrollgang am Donnerstag zeigte sich ein viertes Köpfchen : alle 4 Eier sind offensichtlich erfolgreich ausgebrütet worden.
Gestern wurde fleißig am Nest gebaut. Ein Storch hat Material gesammelt, unter anderem auf dem Dach des Wieland-Gymnasiums, der andere hat die Jungen versorgt, das Nest und sich selbst gereinigt. “Die momentanen Witterungsverhältnisse sind gut, die Jungen werden in der ersten Zeit hauptsächlich mit Regenwürmern ernährt”, meint Martin Rösler. “Hoffen wir, dass sich das Drama des vergangenen Jahres nicht wiederholt.” Damals kam ein Kälte- und Schlechtwettereinbruch just in dem Moment, als die Jungen zu groß waren, um unter dem Gefieder der Altstörche Schutz zu finden. Außerdem war ihr Nahrungsbedarf so groß, dass die Eltern nicht genügend Nahrung herbeischaffen konnten. Dies ist generell ein Problem des Standortes in Biberach : Die Risstal-Aue ist komplett überbaut, die Störche müssen in entfernter gelegene Gebiete ausweichen, um Futter zu suchen. Noch sind sie im Gebiet um den Biberacher Flugplatz erfolgreich, doch mit der geplanten Nordwestumfahrung und dem dort vorgesehenen Industriegebiet wird wohl auch dieser Nahrungsraum wegfallen.
Das Wolfental bietet sich ebenfalls zur Nahrungssuche an, doch hier kommt ein andres Problem zum Tragen : Viele Biberach führen dort ihre Hunde aus, und die jagen die Störche. “Natürlich erwischen sie die Vögel nicht”, so Martin Rösler, “aber der Stress und die verlorene Zeit sind dann verantwortlich, dass die Nahrung nicht für alle Storchenjungen ausreicht und so zu befürchten ist, dass von den vier Jungen nicht alle überleben.” Rösler appelliert daher an alle Hundebesitzer, ihre Hunde im Wolfental und anderen Storchenbiotopen nicht frei laufen zu lassen.
Der NABU bittet außerdem um Meldung von Storchen-Beobachtungen unter Angabe von Datum, Zeit und Ort über seine E-Mail-Adresse info@nabu-bc.de. So kann unter Mithilfe der Bevölkerung ein Bild von den Storchenbiotopen um Biberach entwickelt werden.